WELTBAUSTELLEN NRW

Seit dem 1. Januar 2016 sind sie in Kraft: Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) der Vereinten Nationen. Sie sind das Ergebnis einer globalen und gründlichen Debatte über die Nachhaltigkeit bisheriger Entwicklungsstrategien. Mit der Kampagne Weltbaustellen NRW hat das Eine Welt Netz NRW die Ziele für nachhaltige Entwicklung und die 2030-Agenda der Vereinten Nationen bereits mit vielen Menschen in NRW diskutiert. In den Jahren 2016 und 2017 wurden dazu in 17 Städten öffentlichkeitswirksam eine gesellschaftliche Debatte um die Ziele nachhaltiger Entwicklung angestoßen. Neben anderen Beiträgen entstand in jedem dieser 17 Städte ein großformatiges Wandbild zu den Thematiken der SDGs.

Mit einem neuen Projektzyklus von 2018-2020 wurde diese Auseinandersetzung fortgeführt. Die Kampagnen-Bausteine boten vielfältige Möglichkeiten zu Gesprächen und Aktivitäten – und zugleich die Chance für Engagierte aus unterschiedlichsten Themenfeldern, sich aktiv einzubringen. Die Partner*innen vor Ort waren lokale Eine-Welt Initiativen, Bündnisse und Kommunen, die die Aktionen vor Ort koordinieren.

Und so wurde 2020 auch Oberhausen ein Weltbaustellen-Standort!

Initiiert von kitev und seiner Freien Universität Oberhausen erfuhr die Kampagne in unserer Stadt gleich mehrere Veröffentlichungen.

Am 21. August 2020 eröffneten wir im Supermarkt der Ideen eine Ausstellung, die über die Kampagnen des ersten Zyklus (2016/17) informierte und alle entstandenen Wandbilder in großformatigen Bildern präsentierte.

Im Setting dieser Ausstellung fanden im September mehrere Diskussionsveranstaltungen statt. Unter anderem: „Oberhausen – Sicherer Hafen“, „Senegal und die französische Währungspolitik“ und „Was geht mich das an? Die UNO als Idee und Realität“.

Fotos: Ute Klissenbauer

Die letzte Veranstaltung dieser Reihe war bereits auch eine künstlerische. In „UFO UNO - Solidarischer Kosmopolitismus: Science- & Fiction-Performance Lecture“ führte Ute Klissenbauer (Berlin) in den Kosmos einer langjährigen Kunst-Forschungs-Arbeit zum Thema Vereinte Nationen ein. Bereits hier mit performend war der Oberhausener Künstler Jan Arlt, der in Auseinandersetzung mit Ute Klissenbauers Werk mehrere Video-Arbeiten erschuf. In den folgenden Wochen setzten beide Künstler*innen ihre Zusammenarbeit fort und präsentierten ihre Ergebnisse am 4. Oktober in einer multimedialen Ausstellung im und am kitev-Turm.

Fotos: Jan Arlt (oben), Ute Klissenbauer (unten)

Ein Video von Jan Arlt, welches mehrere seiner im Projekt entstandenen Arbeiten verbindet und auch die Arbeit von Ute Klissenbauer, mit der er sich auseinandersetzte, verwandelt sichtbar machte:

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Eine weitere künstlerische Arbeit entstand ebenfalls im Duett. Aaron St (Ruhrgebiet) und Katja Bot (Paris) erschufen zunächst in gemeinsamer künstlerisch-konzeptioneller Arbeit und im September 2020 in einer zweiwöchigen Mal-Aktion ein großflächiges Wandbild auf der Fassade des Bunkers am Ebertplatz.

Die WAZ berichtete vor der finalen Mal-Aktion:

Am 27. September 2020 wurde das fertige Wandbild eingeweiht.

Wir danken Aaron St. und Katja Bot für dieses nun dauerhaft in Oberhausen zu erlebende Kunstwerk und politische Statement!

Die Künstler*innen über ihr Werk:

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Der Bunker gehört dem Oberhausener Karnevalsverein KG Schwarz-Weiß Buschhausen. Die oberen Etagen werden als Proberäume an Musikbands vermietet, im Keller betreibt der Verein ein Karnevalsmuseum. Die Kooperation mit diesem Verein und ihrem 1. Vorsitzenden Ludger Decker war hervorragend. Ludger Decker beteiligte sich auch an einer unserer öffentlichen politischen Diskussionen mit dem Statement, der Karneval sei transnational, Menschen aller Kulturen verbindend und stehe für die Gleichheit und Gleichberechtigung aller Menschen weltweit.

Zu seiner feierlichen Einweihung wurde das Wandbild angestrahlt. Die Lampen wurden danach wieder abgebaut. Das sollte so nicht bleiben, das Wandbild solle jeden Abend erleuchtet sein – so die Initiative von Ludger Decker und seinem Verein!

Und also taten sich kitev und die KG Schwarz-Weiß Buschhausen Ende Dezember 2020 noch einmal zusammen und realisierten in gemeinsamer Arbeit und mit geteilter Finanzierung eine nun dauerhaft installierte Wandbildbeleuchtung. Bestens zu sehen ist das Wandbild nun jeden Abend – nicht zuletzt für Besucher*innen des Theater Oberhausen, wenn sie das Theater nach der Vorstellung verlassen.

Wir danken Ludger Decker und der KG Schwarz-Weiß Buschhausen für die wunderbare Kooperation und für ihre finale Licht-Initiative!

Am 9. Oktober fand auch übergreifende Abschluss des Weltbaustelle-Projektzyklus` 2018-2020 in Oberhausen statt: In einer alle entstandenen Werke und lokalen Kampagnen und initiierten Diskussionen würdigenden finalen Veranstaltung im Zentrum Altenberg. Zu ihr gehörte auch ein Spaziergang zum letzten in diesem Zyklus entstandenen Wandbild am Bunker am Ebertplatz. Und auf dem Weg dorthin, am Ausgang des Altenberg-Geländes Richtung Innenstadt, passierten die interessierten Besucher*innen eine nochmalige UFO-UNO-Videoprojektion von Jan Arlt: in die aktuell leergeräumte Gebläsehalle des LVR-Industriemuseums.

Für die Ermöglichung unserer Beiträge zum u.E. enorm wichtigen Projekt Weltbaustelle NRW und für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken wir uns beim Eine Welt Netz NRW und persönlich ganz herzlich bei den Projektverantwortlichen Judith Petersen, Lina Dybowski und Klaus Klinger!


Folgend: TURMBLOG-Beiträge zu diesem Projekt.

Following: TURMBLOG posts related to this projekt.