BAHNHOFSUHREN [2010]

Über einen Zeitraum von vielen Jahren gingen die Turmuhren des Hauptbahnhofs entweder falsch oder aber standen ganz still. Wir haben viel Zeit und Liebe investiert, um die drei Turmuhren auf den Stand der Zeit zu bringen.

Oberhausen hat wieder Zeit: BAHNHOFSUHR 2.0

Feierliche Inbetriebnahme: Freitag, 12.11.2010, 18 h

Die Turmuhren des Hauptbahnhofs in Oberhausen hatten eine Runderneuerung dringend nötig: Trotz einiger Versuche, sie instand zu setzen, zeigten die weithin sichtbaren Uhren über viele Jahre die falsche Zeit an oder standen ganz still. Nach ihrer Einrichtung der Videoinstallation "Funkturm" nahmen sich Ateliers Stark aus Berlin und kitev – das Labor für ausgefallene Interventionen – den unterhalb der Videoscreens befindlichen Bahnhofsuhren an und verwandelten diese mit Einsatz modernster Steuerungstechnik und LED-Beleuchtung in Uhren der nächsten Generation.

100% Eigeninitiative
Ateliers Stark und kitev sind seit einigen Jahren in Oberhausen tätig. Seine Basis hat kitev im Bahnhofsturm. Der Umbau der oberen Turm-Etagen ist in Planung. Im Juni 2010 wurde mit Unterstützung des LVR ein permanentes Screening unter dem Dach des Turms eingerichtet. Die Uhren darunter gingen weiter falsch oder standen still.
Die Entscheidung von Ateliers Stark und kitev, sich des in Oberhausen viel diskutierten Problems anzunehmen, erfolgte aus eigenem Antrieb. Auch die Konzeption für die technische Erneuerung und künstlerische Gestaltung erfolgte in Eigeninitiative. Und, nicht zuletzt, ebenso ihre Umsetzung – von der Sponsorengewinnung für die benötigte Technik bis zum mit eigenem Knowhow in mehrwöchiger Arbeitsleistung realisierten Erneuerung der Turmuhren. Im zu Ende gehenden Kulturhauptstadtjahr schufen so Ateliers Stark und kitev in autonomer Initiative und Leistung eine weitere, weit über dieses Jahr hinaus bestehende Attraktion für Oberhausen und seine Bewohnerinnen und Bewohner, für den Oberhausener Bahnhof und für die hier ankommenden Besucherinnen und Besucher der Stadt und des Ruhrgebiets.

Technische Erneuerung
Die alte Steuerungstechnik der Uhren wurde nicht ein weiteres Mal notdürftig repariert, sondern komplett erneuert. Die Uhrwerke wurden von ihrem Transmissionsgestänge gelöst und stattdessen digital gesteuerte Schrittmotoren mit Planetengetrieben direkt an den Achsen angebracht. Der jahrelange Stillstand oder Fehlgang der Oberhausener Bahnhofsuhren gehört damit endlich der Vergangenheit an.

Inszenierung von Zeit
Ziel des Kollektivs von technisch versierten Künstlern war nicht nur die bloße Wiederinbetriebnahme der drei Turmuhren, sondern ihre Verwandlung in ein Lichtkunstwerk. Die Beleuchtung der Zeiger und der Stundenstriche wurde mit RGB-LED-Modulen und Steuerungstechnik von OSRAM und Traxon Technologies umgesetzt.
So ausgestattet, können die Turmuhren nun viel mehr als nur die Zeit anzeigen. Weil jeder Stundenstrich und jede Uhr separat über einen DMX-Controller angesteuert werden können, ergeben sich unzählige Möglichkeiten der Farbgestaltung. Die Inszenierung der Uhren wird inhaltlich von zeitlichen und atmosphärischen Ereignissen geprägt. Das Gestaltungskonzept sieht vor, dass Wetter und Zeit mithilfe der Uhren miteinander kombiniert werden. Zeigen die Zeiger der Uhr die aktuelle Uhrzeit, können verschiedene Farben die Temperatur oder das aktuelle Wetter symbolisieren. Von warm-rot über kalt-blau, neblig-weiß oder sonnen-gelb ist alles möglich. Das Verrinnen der Zeit kann mit langsam wechselnden Kontrasten dargestellt werden.

Auszeichnung als „Best Practice“
Als eines von drei Projekten konnten die neugestalteten Turmuhren den „Best Practice Award Light Advertising“ für sich gewinnen, der vor wenigen Tagen auf der viscom Frankfurt 2010, Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, verliehen wurde. Der Award zeichnet Lichtinstallationen aus dem gewerblichen wie auch öffentlich-kulturellen Bereich aus, die sich einerseits perfekt in ihre Umgebung einfügen, zugleich aber auch etwas völlig Neues darstellen.
Aus der Begründung der Jury: "Die Stadt Oberhausen hat durch dieses Kunstprojekt nicht nur ihre Bahnhofsuhren zurück erhalten, sondern wartet auch mit einer neuen urbanen Attraktion auf, so dass durch das Projekt ein kultureller Mehrwert für die Stadt entstanden ist."

Dank
Unser Dank gilt allen Beteiligten des Projekts:

Agnieszka Wnuczak, Christoph Stark, Samuel Kress (Artronis Visualisierung), Ferdinand Hansen

Ebenso herzlich bedanken wir uns bei den Firmen, welche die moderne Technologie für das Laufwerk und die Beleuchtung der Uhren bereitgestellt haben:

Station clocks 2.0

After years of either telling the wrong time or not working at all, the station clocks are working again! More then that, they have become a piece of light art. kitev, together with Atelier Stark, have completey replaced their machinery with a digitally driven engine with planetary drive. Multicoloured LED- modules light each part of the clocks separately. Within the design concept, different colours symbolize temperature and the current weather.

The new tower clocks won the «Best Practice Award for Light Advertising» 2o1o.

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Feierliche Eröffnung am kommenden Freitag, 12.11.2010, 18 Uhr


Am Freitag, 12. November werden die Uhren feierlich in Betrieb genommen und damit – in Kombination mit der bereits bestehenden Videoinstallation – der Bahnhofsturm Oberhausen ein Stück weiter Richtung urbane Attraktion gehievt. Die Eröffnungsfeier beginnt um 18 Uhr auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Oberhausener Bahnhof.
Es sprechen: Oberbürgermeister Klaus Wehling
Kulturdezernent Apostolos Tsalastras, Christoph Stark (Ateliers Stark und kitev)
Live-Visuals: Silvertree
Live-Musik: Accord on Bleu
(in Oberhausen bestens bekannt seit ihrem fulminanten Auftritt
bei der Eröffnung des Funkturms)