15.04.2024

Rückblick auf "IN HER VIEW" von Milena Hilgers

Nachdem letzten Monat unsere Ausstellung "IN HER VIEW" in der Unterhaus Galerie zu Ende gegangen ist, möchte ich ein paar Eindrücke mit euch teilen.

Nachdem die Vernissage mit 70 Gäst*innen ein überwätigender Start war, hatten wir in den folgenden zwei Wochen die Gelegenheit, mit vielen unterschiedlichen Menschen zu sprechen. Personen aus den unterschiedlichsten Städten des Ruhrgebiets zog es in unsere Ausstellung.

Auch die Kultur- und Politikszene Oberhausens konnten wir mit unserem Thema erreichen und unser Netzwerk erweitern.

Da wir meistens selbst vor Ort waren, haben uns die persönlichen Gespräche über unsere Werke besonders viel bedeutet. Es war berührend zu hören, wie einige Besucher eigene Erfahrungen in meinen Arbeiten wiederentdeckten.

Die Reflexionen über Geschlechterrollen, die durch das Werk „it took a while to figure out how to put it on“ angeregt wurden, waren ein echtes Highlight. Das Bild zeigt eine Person, die üblicherweise als männlich wahrgenommen wird, in einem Kleidungsstück, das typischerweise weiblich konnotiert ist. Hier wird klar: Textilien sind geschlechtsneutral, es ist unsere Wahrnehmung, die ihnen ein Geschlecht zuweist. Das Werk ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Ausstellung Perspektiven öffnen kann.

Das Kunstwerk „shock pink“ direkt am Eingang war jeden Tag aufs Neue ein Erlebnis. Viele Besucher*innen hatten zunächst nur eine oberflächliche Betrachtung dafür übrig. Nachdem sie jedoch Zeit in der Ausstellung verbracht und sich mit anderen ausgetauscht hatten, konnte ich ihre Sichtweise erneut abfragen. Die Kommentare dazu waren besonders eindringlich:

„Es geht darum, alte Strukturen abzulegen.“

„Ich darf mich frei machen, von dem, wie andere mich sehen.“

„Wenn ich meine alten Ketten aufsprenge, habe ich die Chance, einen Schatz zu entdecken.“

Diese Gedanken haben mir gezeigt, dass meine Kunst nicht nur berührt, sondern auch zum Nachdenken anregt und empowert.

Die Ausstellung war insofern ein persönlicher Erfolg für mich als dass ich nun zum ersten Mal meine Kunst in meiner Heimatstadt präsentieren konnte. Die Unterhaus-Galerie war hierfür der perfekte Ort, um unseren Ideen freien Lauf zu lassen und unsere Werke so zu präsentieren, wie wir es uns wünschten. Ich habe mein Netzwerk ausgebaut, konnte Menschen erreichen und dazu beitragen, Menschen mit meiner Kunst zu berühren.

Mein Dank geht an kitev - Kultur im Turm e.v. für die Möglichkeit, diese Ausstellung in meiner Heimatstadt zu realisieren, und ein besonderes Dankeschön an Nils, der uns immer unterstützend zur Seite stand.

Milena Hilgers