19.04.2016

Living in a Sculpture

Seit Oktober 2015 arbeiten im Rahmen des kitev-Projekts "Gute Hoffnung 2015" (von dem ein Teil unsere teporäre Freie Universität OB-Mitte war) die bildenden und fotografischen Künstler Becker Schmitz und Pascal Bruns im Quarrtier Oberhausen-Mitte.
Es entstanden Skulpturen in privaten Wohnungen. Und Fotografien von diesen Skulpturen. Zu sehen sind einige von diesen bereits virtuell, hier: http://livinginasculpture.tumblr.com/.
Nun findet das Projekt einen feierlichen öffentlichen Abschluss mit einer Ausstellung im 3. OG des kitev-Turms. Neben großformatigen Fotos von den in Privaträumen entstandenen Installationen wird eine finale Skulptur präsentiert, welche unseren 3.OG-Raum akzentuiert. Wir freuen uns sehr darauf!

Öffentliche Termine – zu denen wir sehr herzlich einladen! – sind:

Sonntag, 24. April, 16 bis 19 h (zur Installation gehört an diesem Tag feinster Kuchen)

& Samstag, 30. April, 19 bis 22 h (hier gibt es zudem Sound-Stripes zu hören)



Living in a Sculpture

Mit dem interdisziplinären Kunstprojekt „Living In A Sculpture“ untersuchten Becker Schmitz und Pascal Bruns den privaten Raum von Menschen aus dem Kreativquartier Oberhausen. Dabei gingen sie, statt in einen klassischen Ausstellungsraum wie Galerie oder Museum, in die Wohnung der Menschen und errichteten dort ihre Skulpturen. Da jeder seine Wohnung nach seinen Bedürfnissen einrichtet, spiegelt das Kunstwerk auch immer ein Stück von dem Menschen, den sie besuchten und kennenlernten, wider. Mal streng, mal dynamisch. In sich ruhend oder ausufernd. Die Skulpturen skizzieren ein inneres Bild und schaffen einen Einblick in das Leben und den privaten Wohnraum der Menschen.

Die Teilnehmer haben sich, auf veröffentlichte Aufrufe antwortend, bei den Künstlern gemeldet, um sie kennen zu lernen aber auch um sich zu zeigen und ein Stück aus ihrem Leben Preis zu geben. So war jeder Besuch auch für die Künstler ein intimer Moment, der mit den Gastgebern geteilt wurde. Denn um die Kunstwerke zu installieren, mussten sie die Wohnung der noch fremden Person begehen und entdecken. Stets auf der Suche nach einer Möglichkeit bzw. einem Ort, um die Skulptur zu installieren.

Bevor das Kunstwerk aufgebaut und installiert und somit in den Raum gezeichnet wurde, setzten sie sich intensiv mit dem Wohnraum auseinander und legten in dieser frühen Phase auch bereits die Sichtachse für das final geplante Foto fest. Erst dann erfolgte die Intervention: das Spannen einer Linie, das durch seine Linien den begangen Raum sichtbar macht.

Die Linienkonstruktion besteht aus schwarzen Polyethylen-Seilen und wird in einem vorher definierten Bereich gespannt. „Living In A Sculpture“ vereint in diesem Stadium drei Disziplinen: Fotografie, Objekt und Zeichnung im Raum. Hierbei trennen und verbinden die gezogenen Linien den Raum und Sichtachsen.

Abschließend kann man die Intervention begehen. Und der Gastgeber kann sogar darin leben und wohnen, wenn er Lust drauf hat.
Als Abbildung in der Fotografie zeigt sich die Installation als eine homogene und zweidimensionale Zeichnung. Und diese Fotografie soll uns an die Zusammenarbeit und den Zusammenhalt erinnern, als wir mit „Living In A Sculpture“ die Trennlinie von Privatem und Ausstellungsort verschmolzen haben, um das Fremde zu überwinden und Freunde zu finden.



Oberhausen, April 2016 Becker Schmitz, Pascal Bruns


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