Unterhaus Galerie

Das Projekt der Ausstellungsräume neben dem soziokulturellen Raum von kitev - Unterhaus - begann, als der vorherige Mieter der Räume im Sommer 2020 auszog. Dort sahen wir die Gelegenheit, unsere Unterhaus-Räume zu vergrößern. Aber dieses Mal für einen anderen Zweck - die Galerie!

Hier bot sich für die jungen Architekt:innen von kitev zusammen mit unserem Freund Marzio die Möglichkeit, einen eigenen Entwurf zu machen, aber auch selbst an der Umsetzung zu arbeiten. Die Erwartungen an das Design waren recht klar: minimales, klares Design, Möglichkeiten Kunstwerke flexibel auf verschiedene Arten auszustellen. Daher war eine der ersten Ideen, die Decke zusammen mit den Wänden zum Aufhängen zu nutzen. Zunächst planten wir, ein selbst entworfenes Design zu verwenden - Stangen, die an Seilen hingen, um die Infrastruktur für die Ausstellung zu schaffen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war, mehr Raum zu schaffen oder zumindest das Gefühl von mehr Raum. Da kam uns die Idee, die abgehängte Decke loszuwerden.

Wir wussten nur eines: Die Arbeit wartet auf uns!

The project of the exhibition spaces next to kitev's social cultural space - Unterhaus, started when the previous renter of the space moved out in summer 2019. There we saw the oportunity to size up our Unterhaus spaces. But this time for another purpose - Galery!

There came the oportunity for the young architects in kitev together with our friend Marzio to create their own design but also to work for the realisation by themselves. The expectations for the design was quite clear: minimal, clean design, possibilities to flexible exhibit artworks in different ways. Therefore one of the fisrt ideas was to use the ceiling together with the walls for hanging. First, we planned to use some self created design - poles hanging on ropes to create the exhibiting infrastructure. Another important aspect was to get more space, or at least the feeling of more space. That's where the idea of getting rid of the suspended ceiling came.

We knew one thing: The work is awaiting!

Wir begannen mit der Reinigung des Raums, um uns auf den Wiederaufbau vorzubereiten. In diesen Tagen trafen wir Leute aus dem Gebäude, die ihre Zeit vor dem Unterhaus verbrachten. Sie sahen uns dort arbeiten und fragten von Zeit zu Zeit, ob sie uns bei etwas helfen können oder ob sie sich den Besen leihen können, um die Straße vor dem Hochhaus zu reinigen. Wir erfuhren, dass sie Geflüchtete aus verschiedenen Ländern sind, sie erzählten uns ihre Geschichten, wie sie nach Deutschland kamen. Auf Grund der Gesetzeslage konnten sie keine Arbeit finden und deshalb verbrachten sie ihre Tage gemeinsam vor unseren Räumen.

We started cleaning the space, getting ready for the reconstruction. During those days, we met people from the building who were spending their time in front of Unterhaus. They saw us working there and from time to time they asked as if they can help us with something, or if they can borrow the broom to clean the street in front of the highrise. We learned that they are refugees from different countries, they told us their stories of coming to Germany. Accordning to the law, they couldn't get a job and that's why they spent their days together in front of our spaces.

Wir begannen gemeinsam zu arbeiten. Wir reinigten die Räume, entfernten die alten Fußböden, kratzten die Tapeten von den Wänden und demontierten auch die abgehängte Decke.

Zu unserer Überraschung fanden wir unter der alten Deckenschicht eine originale Holzunterkonstruktion, eine Ziegelschicht, die die Räume umrahmte, und eine Betondecke. Das war eine großartige Gelegenheit für uns, diese Materialien zu erhalten und zu verstärken und die Deckenstruktur als flexibles Hängesystem für die unterschiedlichen Bedürfnisse der ausstellenden Künstler:innen zu nutzen.

Um die Geschichte mit unseren neuen Freund:innen und helfenden Händen fortzusetzen: wir bildeten ein gutes Team und setzten unsere Arbeit fort. Es gab fast jeden Tag ein gemeinsames Mittagessen, das eine:r von uns kochte, wir redeten, wir arbeiteten, wir aßen, wir sangen und wir arbeiteten wieder.

So reinigten wir gemeinsam die Wände, reparierten sie, reinigten die Decken, revitalisierten und säuberten die Ziegel, strichen die Wände, machten Pläne für die neue Elektrizität, tauschten alle Kabel, Stecker und Schalter aus, brachten neues Licht herein, reparierten Löcher im Boden und bereiteten uns auf den letzten Schliff vor, indem wir eine neue Schicht des Bodens verlegten. Das war das große Finale, bei dem am Ende eine Gruppe von 10 Leuten, Kolleg:innen und Freund:innen den Tag zusammen verbrachte und die Räume gemeinsam fertigstellte.

During few weeks of work, we started working together. We cleaned the rooms, took of the old floors, scraped wallpapers off the walls, and also (!) dismantled the suspended ceiling.

To our suprise, what we found under the old ceiling layer was an original wooden support structure, layer of bricks framing the rooms and a concrete ceiling. This was a great oportunity for us to keep and strenghten those materials and to use the ceiling structure as our flexible hanging system for the different needs of exhibiting artists.

To continue the story with our new friends and helping hands, we created a good team and continued our work. Next to it, we had almost every day lunch together which one of us cooked, we talked, we worked, we ate again, we sang and we worked again.
This way we together cleaned the walls, repaired them, cleaned the ceilings, revitalised and clean the brics, painted the walls, made plans for the new electricity, changed all cables, plugs and switches, brought new light in, repaired holes in the ground and started preparing us for the last tast, puring a new layer of the floor. That was the grand finale, where in the end a group of 10 people, colleagues and frinds spend the day together by finalizing the spaces together.